Schweiz

Julius-Bär-CEO Rickenbacher tritt zurück

Philipp Rickenbacher, CEO von Julius Bär, wird zurücktreten. Das berichtet Bloomberg. Der Schweizer Bank wird ihre Beteiligung am kollabierten Immobilienkonzern Signa zum Verhängnis. Ein Sprecher von Julius Bär lehnte eine Stellungnahme ab.

Philipp Rickenbacher, CEO von Julius Bär, wird zurücktreten, wie Bloomberg am Mittwochabend berichtet. Dies geschieht, während der zweitgrößte Schweizer Vermögensverwalter mit den Konsequenzen seiner Beteiligung am kollabierten Immobilienkonzern Signa zu kämpfen hat.

Philipp Rickenbacher, CEO der Privatbank Julius Bär, sieht sich vor dem Hintergrund des Desasters um den gescheiterten Immobilieninvestor René Benko gezwungen, das Unternehmen zu verlassen.

Während Rickenbachers Amtszeit gewährte die Bank Kredite in Höhe von 606 Millionen Franken, die nun vollständig abgeschrieben werden. Beobachter hatten zuvor einen Abschreiber von etwa 400 Millionen Franken erwartet.

Die Privatbank Julius Bär verzeichnet einen erheblichen Abschreiber, verursacht durch Kredite an die Signa Holding von René Benko. Diese Kredite belasten die Bank Bär mit mehr als der Hälfte ihres Jahresgewinns. Zusätzlich zu einem Abschreiber in Höhe von 606 Millionen Franken, der die gesamte Summe der Kredite an Signa umfasst, erleidet die Bank einen Gewinnrückgang von über 50%. Infolgedessen ergreift die größte Privatbank der Schweiz umfassende Maßnahmen.

Nic Dreckmann, bisheriger Vizechef unter Rickenbacher, übernimmt interimistisch die Nachfolge. Der Verwaltungsrat erfährt ebenfalls Veränderungen, wobei David Nicol, Vorsitzender des Risikoausschusses, bei der nächsten Generalversammlung nicht mehr zur Wiederwahl stehen wird. Die Konsequenzen des Signa-Debakels erstrecken sich auch auf die Vergütungsebene: Rickenbacher und die fünf Geschäftsführungsmitglieder, die an der Kreditentscheidung beteiligt waren, erhalten für das Jahr 2023 keinen Bonus. Die variable Vergütung für die übrige Führung der Bank wird "substanziell reduziert", wie von Bär angekündigt.

Des Weiteren zieht sich die Bank wie erwartet aus dem Private-Debt-Geschäft zurück, wobei das verbleibende Private Debt Buch von 0.8 Milliarden Franken (2% des gesamten Kreditbuchs) ordnungsgemäß abgewickelt wird. Die Kreditaktivitäten konzentrieren sich fortan auf traditionelle Bereiche wie Lombard- und Hypothekarkredite.

Eine substanzielle Reduzierung der Vergütung erstreckt sich sowohl auf den Verwaltungsrat als auch die Geschäftsleitung. CEO und die "fünf direkt an Kreditentscheidungen" beteiligten Mitglieder der Geschäftsleitung erhalten keine variable Vergütung für das Jahr 2023. Die Entschädigung für die übrigen Mitglieder der Geschäftsleitung wird erheblich reduziert und vollständig auf Aktienbasis und aufgeschoben gewährt.

Die Frage, ob dies ausreicht, um das entstandene Loch in den Büchern ohne spürbare Folgen zu schließen, bleibt äußerst fragwürdig. Trotz der negativen Schlagzeilen verzeichnete die Bank im Jahr 2023 einen Neugeldzufluss von 12,5 Mrd. Fr., was einem Neugeldwachstum von 2,9% entspricht. Im Vorjahr waren es Zuflüsse von 9 Mrd. gewesen. Insbesondere Kunden aus Europa, einschließlich der Schweiz, haben Julius Bär ihr Vermögen anvertraut, wie am Donnerstag bekannt gegeben wurde.

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