Meinung

U-18-Wahl in Bayern: "KEINE Generation Greta"

Wenn es stimmt, dass Kinder die Zukunft sind, sollte sich die CSU in Bayern ernsthafte Sorgen machen. Denn bei der symbolischen U-18-Landtagswahl schmierte die Union deutlich ab.
U-18-Wahl in Bayern: "KEINE Generation Greta"© IMAGO

Von Tom J. Wellbrock

"Rund 60.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben in mehr als 600 Wahllokalen im ganzen Freistaat ihre Stimmen abgegeben", so die Süddeutsche Zeitung. Vom 21. bis 29. September konnten die Kinder und Jugendlichen ihre Stimme abgeben. Das vorläufige Ergebnis:

CSU: 26,12 Prozent

AfD: 14,99 Prozent

SPD: 13,72 Prozent

die Grünen: 13,23 Prozent

Freie Wähler: 9,09 Prozent

FDP: 5,83 Prozent

die Linke 4,25 Prozent

Tierschutzpartei: 3,87 Prozent

In Kempten lag der AfD-Kandidat Andreas Mayer sogar mit 17,91 Prozent an erster Stelle, vor dem CSU-Kandidaten Konrad Joachim. Bei den Zweitstimmen in Kempten war das Ergebnis sogar noch deutlicher:

Interessant ist das Abstimmungsverhalten der jungen Leute allemal. Denn während sich die Klimakleber gegen den Hitzetod auf Straßen pappen und historische Bauwerke beschmieren, scheinen die Uhren in Bayern anders zu ticken. Auf X/Twitter schrieb der AfD-Kandidat dann auch voller Stolz:

"Es gibt KEINE Generation Greta. Unsere Jugend will freiheitliche Politik für unsere Heimat."

Wie freiheitlich die Politik der AfD wäre, würde sie politische Verantwortung übernehmen, sei dahingestellt. Als Vertreterin für eine ausgleichende Sozialpolitik kann man sie eher nicht bezeichnen, doch um das herauszufinden, muss man sich zwischen die Zeilen der Programmatik begeben. Daher dürfte die Motivation der jungen Leute, der AfD ihre Stimme zu geben, vermutlich bei anderen Themen zu suchen sein.

Zum Beispiel bei der Klimathematik. Hier positioniert sich die AfD bekanntermaßen schon lange sehr eindeutig. Sie glaubt nicht an den (menschengemachten) Klimawandel und bringt dies immer wieder deutlich zum Ausdruck. Die Tatsache, dass so viele Jugendliche ihr die Stimme gegeben haben, lässt darauf schließen, dass Greta, Luisa und all die anderen zwar eine große mediale Aufmerksamkeit erzeugen, bei den Altersgenossen aber auf eine begrenzte Gegenliebe stoßen.

Giftgrün verliert deutlich

Bei der letzten U-18-Wahl konnten die Grünen noch rund 23 Prozent der jugendlichen Stimmen erreichen. In diesem Jahr gab es 10 Prozent weniger, was ein deutliches Signal sein dürfte. Verwundern kann das kaum, denn eine Partei, die täglich neu kundtut, dass in den nächsten Jahren alles schlimmer wird, bevor der "Milch-und-Honig"-Status erreicht ist, schafft keinen Optimismus.

Faktisch kann man nur rätseln, was genau die Jugendlichen angetrieben hat, den Grünen ihre Stimme zu verweigern. Aber vermutlich macht man nichts falsch, wenn man davon ausgeht, dass es das grüne Gesamtpaket ist, das die jungen Leute vergrault hat. Schließlich sind bei allem, was die Grünen seit der letzten Bundestagswahl angepackt haben, nur Krieg, Zerstörung, Korruption, Wohlstandsverlust und düstere Zukunftsaussichten herausgekommen. Überzeugende Argumente bietet die praktizierte grüne Politik also nicht.

Das sehen die bayerischen Grünen freilich ganz anders. Die Dauergrinserin Katharina Schulze, die mal die Wähler mit Schleim beschmiert, den sie der Spur entnimmt, die sie hinter sich herzieht, um sie dann plötzlich herzlichst zu beschimpfen, wenn sie die falschen Fragen stellen, bleibt frohen Mutes. Und dann war da ja auch noch Annalena zu Besuch, die – rhetorisch gewohnt pointiert – der berauschten grünen Menge sagte, bei der Wahl in Bayern sei "echt was möglich". Die grüne Seele tanzte, unabhängig von der großen Frage, was "echt was möglich" am Ende bedeuten mag.

Linke gegen Tierschutzpartei: Ein knappes Rennen

Wäre die Wahl der Jugendlichen in Bayern repräsentativ, zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Linkspartei und der Tierschutzpartei ab. Am Ende wird dann entschieden, welche der beiden "Großparteien" mit dem größeren Abstand unterhalb der ersehnten 5 Prozent liegt. Die Linke kann sich mit der Bayern-Wahl schon mal dran gewöhnen, in geeinter Bedeutungslosigkeit zu verschwinden, auch bundesweit.

Bayern war zwar noch nie das perfekte Pflaster für die Linkspartei, aber sie sollte sich keinen Illusionen hingeben: Der Abstieg wird flächendeckend sein, und die LGBTQ-Gemeinde wird sicher auch nicht kollektiv auf den Spitzenkandidaten der Linken setzen. Pardon, es ist eine Spitzenkandidatin namens Adelheid Rupp, bekannt wie ein bunter Hund.

Ist die deutsche Jugend noch nicht verloren?

Denkt man an deutsche Jugendliche, drängen sich zwei Bilder auf: das der unpolitischen Generation, die 55 von 60 Minuten pro Stunde mit den Augen auf ihrem Smartphone klebt. Und die, die fürs Kleben Straßen bevorzugt (das Smartphone aber sicher im Rucksack verstaut hat). Beide Bilder erzeugen wenig Begeisterung. Doch die U-18-Wahl in Bayern sollte aufmerken lassen. Es scheint so zu sein, als sei die grüne Gesinnungsethik ohne Sinn und Verstand nichts, was bei jungen Menschen auf breite Gegenliebe stößt. 60.000 Jungwähler sind schließlich keine Kleinigkeit.

Es wäre also möglich, dass die junge Generation unterschätzt wird. Das könnte für sie eine wirklich gute Nachricht sein, denn helfen kann sie sich nur selbst. Von den Grünen und deren Komplizen darf sie nichts erwarten. Wenn sie das kapieren sollte, ist sie auf einem guten Weg.

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Sprecher, Texter, Podcaster, Moderator und Mitherausgeber des Blogs neulandrebellen.

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