International

Putin über Baerbock: "Feindselig gegenüber ihrem eigenen Land"

Der russische Staatschef Wladimir Putin wirft der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock vor, die wirtschaftlichen Interessen ihres eigenen Volkes zu missachten. Auch zu Baerbocks "Nazi-Großvater" äußerte sich Putin.

Die deutsche Außenministerin zeigt nicht nur Feindseligkeit gegenüber Russland, sondern auch gegenüber ihrem eigenen Land, indem sie eine schädliche Wirtschaftspolitik verfolgt, sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Mittwoch in einem Interview mit dem Sender Rossija 1.

In dem Interview wurde Putin gebeten, zu Berichten in den deutschen Medien der vergangenen Woche Stellung zu nehmen. In diesen wurde behauptet, dass Baerbocks Großvater ein "bedingungsloser" Unterstützer Adolf Hitlers gewesen sei, der für seinen Dienst in der deutschen Armee im Zweiten Weltkrieg mit einer der höchsten Auszeichnungen der Nazis, dem Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern, ausgezeichnet worden sei. Putin antwortete darauf:

"Ich denke nicht, dass die heutigen Generationen von Deutschen die volle politische Verantwortung für alles tragen sollten, was Nazideutschland getan hat. (...) Man muss von den heutigen Realitäten ausgehen, sich anschauen, was jemand tatsächlich tut und welche Politik verfolgt wird."

Putin wies darauf hin, dass Baerbock Mitglied der Grünen ist, und warf denjenigen, die in der europäischen Politik für eine Umweltagenda eintreten, vor, auf die Ängste der Öffentlichkeit vor dem Klimawandel zu "spekulieren", "die sie selbst schüren", und gleichzeitig "ihre eigene politische Linie zu verfolgen, die weit von den Ideen entfernt ist, mit denen sie an die Macht gekommen sind". Er fügte hinzu:

"Das ist es, was jetzt in Deutschland passiert. Zum Beispiel hat die Kohleverstromung zugenommen. Sie war bereits höher als in Russland ... Und jetzt ist sie noch weiter gestiegen. Wo ist hier die 'grüne' Agenda?"

Deutschland setzt in der Tat verstärkt auf Kohle als Ersatz für russisches Öl und Gas, seit die EU-Länder ihre Importe aus Moskau infolge der Sanktionen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt drastisch reduziert haben.

Nach Angaben der Bundesnetzagentur wird der Anteil der Kohle an der Stromerzeugung im Jahr 2023 bei 26 Prozent liegen. In Russland liegt er laut Energieminister Nikolai Schulginow bei 14 Prozent.

Baerbock und Leute wie sie "sind feindselig gegenüber unserem Land, gegenüber Russland. Aber ich denke, sie sind auch feindselig gegenüber ihrem eigenen Land, denn es ist schwer vorstellbar, dass eine Politikerin von solchem Rang die wirtschaftlichen Interessen ihres Landes, ihres Volkes mit solcher Geringschätzung behandeln würde", führte Putin in dem Interview weiter aus.

Nach Angaben des IWF vom vergangenen Monat ist die deutsche Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr um 0,3 Prozent gegenüber 2022 gesunken, womit Deutschland die am schlechtesten abschneidende große Volkswirtschaft der Welt ist.

Anfang 2023 hatte Baerbock, die eine entschiedene Unterstützerin der Ukraine ist, Kritik auf sich gezogen, als sie im Hinblick auf die Unterstützung Kiews betont hatte:

"Ja, wir müssen mehr tun, denn wir führen einen Krieg gegen Russland."

Später ruderte sie wegen der Aussage wieder zurück und erklärte:

"Natürlich ist man nicht an jedem Tag gleich glücklich über sich selber."

Sie stellte klar:

"Wir sind nicht im Krieg mit Russland."

Zuvor, im Jahr 2022, hatte die Außenministerin mit einer weiteren Äußerung für Irritationen gesorgt. Sie hatte erklärt, dass die Unterstützung für die Ukraine weitergehen werde, "egal, was meine deutschen Wähler denken".

Mehr zum ThemaWiederholungszwang bei Fehlern: Deutschland stolpert in die Falle der eigenen Geschichte

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.