Europa

RT: EU gesteht das Scheitern ihrer Zensur ‒ Simonjan spottet

Seit bald zwei Jahren wird die Verbreitung von RT mit verschiedensten Mitteln erschwert. Allerdings scheinen die Verantwortlichen nicht wirklich zufrieden. Zu häufig erreichen die Informationen dennoch ihr Publikum. Auf Bloomberg erschien jetzt ein wahrer Klagegesang.
RT: EU gesteht das Scheitern ihrer Zensur ‒ Simonjan spottetQuelle: www.globallookpress.com

Bloomberg berichtet mit merklicher Erschütterung über die neuesten Aussagen aus der EU-Kommission zu den Versuchen, RT aus der EU auszusperren. "Nach beinahe zwei Jahren Krieg scheint es so, als lachte der Kreml zuletzt", heißt es im Artikel.

Mindestens 19 Spiegelseiten gebe es für RT.com, die englischsprachige Seite. Die Plattformen hätten bewiesen, dass sie flexibler seien als die Versuche der EU, sie zu unterdrücken, und auch auf X, TikTok oder auf Facebook würden die Texte weiter geteilt, obwohl man RT in diversen Suchmaschinen nicht mehr finden könne.

Die Tschechin Věra Jourová, Vizepräsidentin der EU-Kommission und als "Kommissarin für Werte und Transparenz" seit 2019 unter anderem die Zensurverantwortliche der EU, versuchte die Bilanz zu beschönigen. "Ich möchte betonen, dass die Sanktionen trotz einiger Umgehungsversuche effektiv sind. Niemand kann diese Kanäle durch zufälliges Herumklicken finden."

Immerhin sei die Zahl der unmittelbaren Nutzer bei der englischsprachigen Spiegelseite Swentr (die Umkehrung von RTnews) mit drei Millionen Zugriffen im Oktober deutlich niedriger als die 141 Millionen Zugriffe, die RT.com einmal verzeichnete.

Auch die journalistische Arbeitsweise macht der EU-Kommission offenkundig zu schaffen:

"Russlands ideologische Flexibilität ist ein Hauptvorteil beim Versuch, Desinformation zu verbreiten. Es versucht oft, Zweifel zu wecken, statt einen festen Satz an Fakten vorzugeben, wie im Oktober ein Bericht des US-Außenministeriums über den Propagandaexport des Kreml ergab."

Baiba Braže, eine Lettin, die bis Juni ihr Brot als stellvertretende Generalsekretärin für öffentliche Diplomatie direkt bei der NATO verdiente, meint, genau zu wissen, welche Absichten Russland und RT verfolgen: "Wahlergebnisse beeinflussen und die Integrität von Wahlen anzweifeln, Gesellschaften zu bestimmten Themen polarisieren." Gesellschaften, die, so scheint das Braže vorauszusetzen, ohne die Einwirkung besagter "russischer Desinformation" keinerlei Makel am NATO-Narrativ entdecken würden.

"Russlands Kriegsführungsdoktrin widmet unkonventioneller Kriegsführung viel Aufmerksamkeit", sagte Braže noch. Ginge es allerdings tatsächlich um Desinformation, wären weder die Maßnahmen noch die Verfechter derselben derart verzweifelt. Sie leiden mittlerweile unter der Tatsache, dass im Zeitverlauf, solange die Informationsquelle nicht vollständig unterdrückt werden kann, das Publikum selbst erkennen kann, wo die Wahrheit und wo die Desinformation beheimatet sind.

Die EU-Sanktionen, die seit dem 2. März 2022 verhängt wurden, haben jedenfalls auch die deutsche und die französische Ausgabe von RT nicht zum Verschwinden gebracht. "Es [RT] hat verschiedene Methoden gefunden, sie zu umgehen." Womit der Kommentar von RT-Chefin Margarita Simonjan, den Bloomberg zitiert, den Zustand am klarsten zusammenfasst:

"Wir spucken auf eure Sanktionen."

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