Asien

Demografische Entwicklung und Mangel an Arbeitsplätzen bereiten Indiens Industrieverband Sorgen

Die indische Wirtschaft wird in den kommenden Jahrzehnten mehr ausgebildete Arbeitskräfte benötigen, damit die demografische Alterung den Wirtschaftsaufschwung des Landes nicht behindert. Darauf weist der führende Industrieverband des Landes hin.
Demografische Entwicklung und Mangel an Arbeitsplätzen bereiten Indiens Industrieverband Sorgen© Sunil Ghosh/Hindustan Times via Getty Images

Indiens führender Industrieverband, die Confederation of Indian Industries, hat davor gewarnt, dass die demografische Dynamik des Landes zu einer Belastung werden könnte, wenn es nicht genügend Arbeitsplätze und die erforderlichen qualifizierten Arbeitskräfte gibt.

In einem Bericht mit dem Titel "Indiens demografische Dividende zur Ankurbelung des Wachstums nutzen" argumentiert der Verband, dass nicht nur die Zeit knapp, sondern auch, dass der Anstieg der indischen Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwar notwendig, aber nicht ausreichend sei, um das Wirtschaftswachstum aufrechtzuerhalten.

Es wird erwartet, dass die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter (15 bis 64 Jahre) in Indien von 2020 bis 2050 um weitere 183 Millionen zunehmen wird. Im Bericht heißt es:

"Wenn Indien nicht genügend Arbeitsplätze schafft und seine Arbeitnehmer nicht angemessen auf diese Arbeitsplätze vorbereitet sind, kann sich die demografische Wende in eine Belastung verwandeln. Bildung und Qualifikationsentwicklung werden die wichtigsten Voraussetzungen für die Nutzung dieser Dividende sein."

Dem Bericht zufolge wird die indische Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter im Jahrzehnt nach 2050 abnehmen. Die Jahre 2020 bis 2050 würden Indien also ein kurzes Zeitfenster bieten, um "die demografische Dividende zu realisieren".

In dem Dokument weißt der Industrieverband darauf hin, dass Indien – wenn es ein wirtschaftliches Machtzentrum werden will – eine qualitativ hochwertige Schulbildung, eine relevante Hochschulbildung und eine auf die Bedürfnisse der Industrie abgestimmte Qualifikationsentwicklung bieten muss.

Chandrajit Banerjee, Generaldirektor der Vereinigung, stellte fest:

"Die Kinder sind wegen der Pandemie zwei Jahre lang nicht zur Schule gegangen. Die daraus resultierenden Lernverluste haben die ohnehin schon großen Lernlücken, die schon vor der Pandemie bestanden, noch vergrößert."

Er rief zu dringenden Maßnahmen auf, um diese Lernlücken zu schließen.

Dem Bericht zufolge liegt der Anteil der formal qualifizierten Arbeitskräfte an der erwerbsfähigen Gesamtbevölkerung in China bei 24 Prozent, in den USA bei 52 Prozent, im Vereinigten Königreich bei 68 Prozent und in Japan bei 80 Prozent, während er in Indien bei mageren drei Prozent liegt. Banerjee fügte hinzu:

"Zusätzlich zu den staatlichen Initiativen sollten die Investitionen der Unternehmen in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter weiterhin eine entscheidende Rolle spielen, um den Bedarf an hoch qualifizierten Arbeitskräften zu decken. Eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Regierung und Industrie ist daher der Schlüssel für die Qualifizierung der aufstrebenden Arbeitskräfte."

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