Wirtschaft

US-Bankenkrise laut Analyst noch nicht vorbei

Laut dem Analysten David Pierce sind die Probleme im US-Bankensystem nicht gelöst. Vor allem einen staatlichen Einlagensicherungsfonds der USA, die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC), sieht der Analyst kritisch. Es würden Einlagen versichert, die weit über das hinausgehen, was die Versicherung abdeckt, so Pierce.
US-Bankenkrise laut Analyst noch nicht vorbeiQuelle: AFP © Justin Sullivan/Getty Images North America/AFP

Die Schwächen des US-Finanzsektors könnten viel tiefgreifender sein, als Banker und politische Entscheidungsträger vermuten, erklärte David Pierce, Direktor für strategische Initiativen bei GPS Capital Markets mit Sitz im US-Bundesstaat Utah, am Dienstag dem US-amerikanischen Nachrichtensender CNBC.

Die Warnung des Analysten folgt auf eine Welle von Turbulenzen bei regionalen US-Banken. Pierce thematisierte in seinem Interview mit CNBC vor allem die Art und Weise, wie die US-Finanzaufsichtsbehörden die Probleme von First Republic angehen, dem jüngsten US-Kreditinstitut, das von Einlagenabflüssen betroffen ist.

Der Analyst teilte dem Sender mit:

"Wenn man sich die politische Seite dieser Angelegenheit anhört, würde man von ihnen hören, dass es wirklich kein Problem ist, weil alles durch die FDIC-Versicherung [US-staatlicher Einlagensicherungsfonds, Anm. d. Red.] abgedeckt ist, aber es muss Geld hineingesteckt werden, und sie versichern Einlagen, die weit über das hinausgehen, was die Versicherung abdeckt, und auf der anderen Seite sieht man sich das Geschäft an, das Jamie Dimon, der CEO von JPMorgan, gemacht hat, und sie haben ein großartiges Geschäft bei ihrem Kauf gemacht."

Anfang dieser Woche war First Republic von den US-Finanzaufsichtsbehörden beschlagnahmt und von JPMorgan Chase, dem größten Finanzinstitut des Landes, übernommen worden. Die in San Francisco ansässige Bank hatte zuvor eine 30-Milliarden-Dollar-Rettungsaktion (rund 27,1 Milliarden Euro) von führenden Wall-Street-Banken in Form von Einlagen erhalten. Der Verkauf der First Republic Bank folgte auf einen massiven Ansturm auf Einlagen bei der Bank im März, der innerhalb weniger Tage zum Zusammenbruch zweier regionaler Kreditinstitute, der Silicon Valley Bank und der Signature Bank, geführt hatte.

Fed erhöht noch mal Zinsen

Im selben Monat kündigte die US-Notenbank ein neues sogenanntes Bank Term Funding Program an, das Kredite mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr anbietet, um das Vertrauen in das Bankensystem zu stärken und die Einleger insolventer Banken zu schützen. Im Rahmen dieses Programms erhalten sowohl versicherte als auch nicht versicherte Einleger über einen Sonderfonds der FDIC vollen Zugang zu ihrem Geld. Die Aufsichtsbehörde hat auch die Bedingungen für den Zugang der Banken zu ihrem Diskontfenster gelockert.

Am Mittwoch gab die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) bekannt, ihren Leitzins erneut um 0,25 Prozentpunkte zu erhöhen, um so die Inflation zu bekämpfen. Damit liegt er nun in der Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent, wie die Fed mitteilte. Das ist der höchste Wert seit 2007 – also vor Beginn der weltweiten Finanzkrise.

Eine Reihe von Zinserhöhungen, die vor fast einem Jahr begonnen hatten, hat bisher das schlechte Management einiger kleinerer US-Kreditinstitute aufgedeckt, die offenbar von der plötzlichen Straffung der Finanzpolitik überrascht wurden.

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