Außer Lebensgefahr: Oleg Zarjow äußert sich erstmals nach Mordanschlag
Der ukrainisch-russische Politiker Oleg Zarjow, der als Gründungsvater der Noworossija-Bewegung gilt, hat sich am Dienstag erstmals nach dem Mordanschlag auf ihn öffentlich geäußert. Niemand werde Angst vor Terroristen haben, sie seien diejenigen, die Angst haben müssten. Früher oder später würden sie sich für ihre Taten verantworten müssen, betonte der ehemalige Abgeordnete.
Zarjow machte keine näheren Angaben zu dem Vorfall, da die Ermittlungen noch im Gange sind, deutete aber an, dass es bald zu weiteren Verhaftungen Verdächtiger kommen könnte. Bei der Suche nach den Tätern hätten Aussagen des Personals sowie die Anwesenheit von Überwachungskameras am Tatort sehr geholfen.
Auf seinem Telegram-Kanal bedankte sich Zarjow für die überwältigende Anteilnahme. Er schrieb:
"Liebe Abonnenten. Ich bin überwältigt von der Anzahl der Kommentare, Nachrichten und Genesungswünsche. Ehrlich gesagt, hätte ich nicht gedacht, dass sich so viele Menschen für mich interessieren würden. Vielen Dank an jeden einzelnen von Ihnen, der sich um mich gesorgt hat."
Neuesten Informationen zufolge ist Zarjow außer Lebensgefahr, sein Gesundheitszustand stabil und zufriedenstellend. Jetzt erholt sich der Politiker im Krankenhaus. Es wurden die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen für ihn und seine Familie getroffen.
Wie berichtet, hatte sich das Attentat auf den Politiker und Geschäftsmann in der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober in dem Kirow-Sanatorium in Jalta auf der zu Russland gehörenden Halbinsel Krim ereignet. Ein bislang Unbekannter soll zwei Schüsse auf Zarjow abgegeben haben, woraufhin dieser nach großem Blutverlust und bewusstlos in ein Krankenhaus gebracht wurde. Seine Lage war zunächst als ernst und lebensbedrohlich eingestuft worden.
Am 31. Oktober konnte der russische Inlandsgeheimdienst FSB einen ersten Ermittlungserfolg vermelden: Ein 46-jähriger Mann, der im Auftrag des ukrainischen Geheimdienstes als Koordinator des Anschlags fungiert und den Politiker ausgespäht haben soll, wurde festgenommen und hat die Tat gestanden. Die Suche nach dem ausführenden Täter des versuchten Attentats geht weiter.
Der 1970 in Dnjepropetrowsk geborene Zarjow war von 2002 bis 2014 Abgeordneter des ukrainischen Parlaments, zuletzt für die sozialdemokratisch orientierte Partei der Regionen. Im Jahr 2011 begründete er das ukrainische Antifaschistische Forum mit.
Nach dem Sieg des Maidan im Februar 2014 kandidierte Zarjow, der schon früh vor den Folgen des verfassungswidrigen Umsturzes gewarnt hatte und einer der Führer des Anti-Maidans war, als Oppositionskandidat bei den Präsidentenwahlen im Mai 2014. Ende April 2014 musste er seine Kandidatur jedoch zurückziehen, nachdem er von Rechtsradikalen mehrfach lebensgefährlich verprügelt worden war.
Am 6. Mai desselben Jahres erklärte er seine Unterstützung für die Unabhängigkeitsreferenden in den Gebieten Donezk und Lugansk und stieg in der Folge zum prominentesten Vertreter der separatistischen Neurussland-Bewegung auf. Nachdem diese keine Unterstützung in Moskau gefunden hatte, zog sich Zarjow aus der aktiven Politik zurück, kommentierte jedoch das Geschehen in und um den Donbass weiterhin in Interviews und auf seinem Telegram-Kanal. RT DE veröffentlichte zuletzt im Juli 2023 einen Artikel aus seiner Feder.
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