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Putin-Berater: Die USA "kannibalisieren" Europa

Der Westen verfalle rapide, während die Wirtschaften Russlands und des Globalen Südens wachsen, sagte Maxim Oreschkin. Das künftige Wirtschaftswachstum sei vor allem in Asien und Afrika zu erwarten. Russland sei dabei, Japan als viertstärkste Wirtschaft der Welt abzulösen.
Putin-Berater: Die USA "kannibalisieren" EuropaQuelle: Sputnik © Maxim Blinow

Laut dem Spitzenberater des russischen Präsidenten Putin in Wirtschaftsfragen, Maxim Oreschkin, habe das Beharren der USA auf einer Sanktionierung Russlands vor allem in der Wirtschaft der Europäischen Union (EU) einen Abschwung verursacht.

In einem Interview mit dem russischen Wochenmagazin für Wirtschaftsfragen Expert, das am Dienstag erschien, sagte Oreschkin, die Sanktionen, die seit dem Februar des vergangenen Jahres verhängt wurden, hätten dafür gesorgt, dass die EU sowohl ihre Energiesicherheit als auch einen bedeutenden Exportmarkt verloren habe.

Oreschkin verwies auf die zentralen Faktoren, auf denen der wirtschaftliche Wohlstand der EU beruhe, wie sie der Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik Josep Borrell dargestellt habe. Unter ihnen würden sich die leichte Verfügbarkeit von Energieressourcen aus Russland, die Nutzung billiger Produktion in China und der Zugang zu dem russischen wie dem chinesischen Markt finden lassen.

"Der schrittweise Verlust dieser Faktoren führt die Wirtschaft der EU in eine langfristige Stagnation", argumentierte Oreschkin, "denn europäische Hersteller haben jetzt weder den Exportmarkt noch die technologischen Vorteile, die sie vor fünf bis zehn Jahren hatten".

Oreschkin warf den Vereinigten Staaten von Amerika vor, "ihre europäischen Partner zu kannibalisieren und die chemische, die Automobilindustrie und andere Industrien Europas zu zerstören." Dies geschehe mitten in einem breiteren Zerfall des Westens und seines wirtschaftlichen Modells.

"Die Wirtschaften des globalen Nordens – die USA, Japan, die EU – verlieren langsam ihren Status, ihre Bedeutung. Dieser schrittweise Verfall der Länder des globalen Nordens und das Wachstum der Länder des Ostens und Südens ist, was zukünftig die globale Wirtschaftslandschaft prägen wird", sagte Oreschkin zuvor und merkte dann an, dass China bereits zur führenden globalen Wirtschaftsmacht geworden sei, während Russland nun die größte Wirtschaft in Europa sei und dabei "auf dem Weg, Japan als viertgrößte Wirtschaft der Welt abzulösen".

Nach Ansicht des Präsidentenberaters werden die wichtigsten Teilnehmer der Weltwirtschaft ihre Entwicklungsstrategien in den kommenden Jahren auf die wachsenden Märkte in Asien und Afrika konzentrieren. Russlands Entwicklung werde die gleiche Richtung nehmen, hatte er zuvor betont, vor allem im Bereich der Energie.

"Je stärker das Wirtschaftswachstum [in Asien und Afrika], desto höher wird ihr Energieverbrauch und desto besser wird es den Energiemärkten gehen … Für Russland besteht die entscheidende Aufgabe darin, bei dem, was wir herstellen, der effizienteste Produzent zu bleiben, was die Energie mit einschließt. Wir brauchen niedrigere Kosten, eine effizientere Produktion, dann werden die Veränderungen, die auf den Energiemärkten anstehen, auf uns geringere Auswirkungen haben."

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