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Telegram-Gründer Durow kündigt Sperre von Kanälen an, die zu Gewalt aufrufen

Pawel Durow, der Gründer des Messengerdienstes Telegram, hat am Montag angekündigt, solche Kanäle, die zu Gewalt aufrufen, sperren zu lassen. Er bezog sich dabei ausdrücklich auf denjenigen Kanal, der die judenfeindlichen Krawalle vom Sonntag in Dagestan angestachelt und gesteuert hatte.
Telegram-Gründer Durow kündigt Sperre von Kanälen an, die zu Gewalt aufrufenQuelle: Gettyimages.ru © Pavlo Gonchar/SOPA Images/LightRocket

Der Gründer des Messengerdienstes Telegram Pawel Durow hat am Montag angekündigt, Gewalt propagierende Kanäle auf Telegram sperren zu lassen, weil sie "die Regeln des Messengers, von Google, Apple und der gesamten zivilisierten Welt" verletzten. Durow schrieb dies am Abend auf seinem privaten Telegram-Kanal, wobei er seine Botschaft bewusst unter den Screenshot einer judenfeindlichen Hassbotschaft des Kanals "Utro Dagestan" setzte und außerdem ein Meme postete, in dem es auf Russisch heißt: 

"Die Verfolgung von Menschen nach ethnischen oder religiösen Merkmalen ist nicht zu dulden."

Der Geschäftsmann zieht damit eine Konsequenz aus den Ereignissen von Sonntagabend in der russischen Teilrepublik Dagestan, wo Hunderte Muslime den Flughafen der Hauptstadt Machatschkala auf der Suche nach angeblichen Juden in einer gelandeten Maschine gestürmt hatten. Der gewalttätige Mob wurde über mehrere Telegramkanäle dazu angestachelt, was offenbar auch gesteuert worden war. Der in Durows Ankündigung erwähnte Telegram-Kanal hatte sich in diesem Zusammenhang besonders aktiv hervorgetan.

Auf dem Flughafen in Machatschkala hatte sich am Sonntagabend eine Gruppe von offenbar muslimischen Männern gewaltsam Zutritt zum Terminal verschafft und brach von dort zur Start- und Landebahn durch, wo die Menge versuchte, gelandete Flugzeuge von Red Wings Airlines zu durchsuchen. Passagiere von mindestens zwei Maschinen waren dadurch über drei Stunden in den Flugzeugen de facto eingesperrt. 

Nach Eintreffen der Bereitschaftspolizei und anderer Sicherheitskräfte lieferten sich die Randalierer Schlachten mit den Ordnungshütern, wobei etwa 20 Personen, auch Polizisten, teilweise schwer verwundet wurden. Unter anderem wurde die Polizei mit Steinen beworfen. Die Polizei sprach später von 150 Beteiligten an den Krawallen, von denen 60 verhaftet wurden. 

Das Gerücht, dass in Machatschkala ein Flugzeug mit Juden aus Israel landen würde, war in erster Linie von dem besagten Telegram-Kanal "Utro Dagestan" verbreitet worden, wo bereits im Vorfeld massiv antisemitischer Hass und Pogromstimmung geschürt worden war. Im Verlauf der Ereignisse gab der Kanal auch explizite Handlungsanweisungen an die Randalierer. 

Nach vorläufigen Erkenntnissen wird der Telegramm-Kanal "Utro Dagestan" aus dem Ausland betrieben und weist stilistisch eine Nähe zur ukrainischen Propaganda auf. Der in die Ukraine geflüchtete ehemalige Duma-Abgeordnete Ilja Ponomarjow, der nunmehr in der Ukraine lebt und in den vergangenen zwei Jahren mehrmals die Verantwortung für Terroranschläge in Russland übernommen hatte, bekundete in der Vergangenheit selbst bereits, dass es sich um einen ihm gehörenden oder zumindest ihm sehr nahestehenden Kanal handelt.

Am späten Montagabend, kurz nach der Ankündigung Durows, wurde bekannt, dass der Kanal "Utro Dagestan" auf Telegram nicht mehr erreichbar ist.

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