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Geostrategie gegen China: USA eröffnen nach drei Jahrzehnten Botschaft auf den Salomonen

Um den wachsenden Einfluss Chinas im Südpazifik zurückzudrängen, planen die USA die Wiedereröffnung ihrer bereits vor 29 Jahren geschlossenen Botschaft auf den Salomonen. Der südpazifische Inselstaat hat 2019 die diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und nimmt seitdem chinesische Hilfen an.
Geostrategie gegen China: USA eröffnen nach drei Jahrzehnten Botschaft auf den SalomonenQuelle: Gettyimages.ru © da-kuk / E+

Die Vereinigten Staaten planen die Eröffnung ihrer ersten Botschaft auf den Salomonen, nachdem sie 29 Jahre lang keine diplomatische Mission in dem Pazifikstaat hatten. Hintergrund der Entscheidung ist der zunehmende Einfluss und die verstärkte Präsenz Chinas, berichteten US-Medien am Samstag unter Berufung auf Beamte des amerikanischen Außenministeriums.

Die Nachrichtenagentur AP erhielt ein Memo des US-Außenministeriums an den Kongress, aus dem hervorgeht, dass Außenminister Antony Blinken die Eröffnung einer Botschaft auf den Inseln während seines Besuchs im Nachbarland Fidschi ankündigt. Blinken, der am Samstag in Fidschi eintraf, hofft, dass dieser Schritt die Präsenz der USA im Pazifikraum angesichts des diplomatischen Konflikts mit China stärken wird.

"Die Vereinigten Staaten haben ein strategisches Interesse daran, ihre politischen, wirtschaftlichen und handelspolitischen Beziehungen zu den Salomonen, der größten pazifischen Inselnation ohne US-Botschaft, auszubauen", so das Außenministerium in seiner Mitteilung.

Der steigende Einfluss Chinas und seine engen Beziehungen zu den Salomonen zwingen das State Department, sich wieder stärker zu engagieren und vor Ort präsent zu sein, erläuterten Beamte den Reportern. 

Die Botschaft – die Berichten zufolge mit nur zwei US-Mitarbeitern und fünf Einheimischen eröffnet werden soll – wird die erste der USA auf den Salomonen sein, seit diese ihre diplomatische Präsenz vor 29 Jahren reduziert haben. Die letzte US-Botschaft auf den Salomonen wurde im Juli 1993 unter Präsident Bill Clinton geschlossen.

Im Jahr 2019 haben die Salomonen ihre Beziehungen zu Taiwan zugunsten einer engeren Beziehung zu Peking abgebrochen. Daraufhin kam es im November zu Unruhen in der Hauptstadt Honiara, bei denen gewalttätige Randalierer das chinesische Viertel der Stadt in Brand setzten.

Premierminister Manasseh Sogavare machte eine Anstiftung aus dem Ausland für die Unruhen verantwortlich, weigerte sich jedoch, den betreffenden Staat zu nennen. Er teilte lediglich mit: "Wir wissen, wer sie sind."

Die Salomonen nahmen im Dezember ein Angebot Pekings an, bei der Bekämpfung der Unruhen zu helfen. Sechs chinesische Offiziere wurden mitsamt Ausrüstung auf die südpazifischen Inseln entsandt, um die lokalen Kräfte zu schulen und auszurüsten.

"China unterstützt die Regierung der Salomonen nachdrücklich bei der Verteidigung der Stabilität des Landes, schützt entschlossen die Beziehungen zwischen China und den Salomonen und die legitimen Rechte und Interessen der chinesischen Bürger dort und verurteilt aufs Schärfste jede illegale und gewalttätige Aktion", sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Zhao Lijian, damals.

Die Salomonen sind ein Inselstaat im Pazifik, der nordöstlich von Australien und östlich von Papua-Neuguinea liegt. Der größte Teil der rund 630.000 Einwohner lebt auf den sechs größeren Inseln, deren summarische Fläche der des Bundeslandes Sachsen-Anhalts entspricht. Des Weiteren zählen schätzungsweise 992 kleinere Inseln und Atolle zum Staatsgebiet. Einige der Inseln gehörten bis zum Ersten Weltkrieg zur deutschen Kolonie Deutsch-Neuguinea, danach war die Inselgruppe ausschließlich britisches Hoheitsgebiet. Die Unabhängigkeit erlangten die Salomonen 1978, sie blieben aber Teil des Commonwealth und erkennen die britische Monarchin als Staatsoberhaupt an. 

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