Europa

LVR meldet 30 Tote nach ukrainischem Beschuss eines Flüchtlingskonvois bei Charkow

Der LVR-Botschafter in Russland, Rodion Miroschnik, teilte mit, dass mehr als 30 Menschen getötet worden seien, als die Ukraine einen Flüchtlingskonvoi auf dem Weg von Kupjansk nach Russland beschossen hätte. Das russische Militär zog sich Anfang September aus der Stadt zurück.
LVR meldet 30 Tote nach ukrainischem Beschuss eines Flüchtlingskonvois bei CharkowQuelle: Sputnik © Dan Levy

Der Leiter des Moskauer Vertretungsbüros der Volksrepublik Lugansk, Rodion Miroschnik, teilte mit, dass vorläufigen Berichten zufolge rund 30 Menschen im Gebiet Charkow durch den ukrainischen Beschuss eines Flüchtlingskonvois getötet worden seien. Er sagte gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti:

"Nach vorläufigen Angaben sollen bei dem Beschuss des Konvois etwa 30 Menschen, darunter auch Kinder, getötet worden sein."

Nach Angaben von Miroschnik hätte die ukrainische Armee im Gebiet Charkow einen Flüchtlingskonvoi aus fünf Autos mit Zivilisten beschossen. Diese versuchten, die Stadt Kupjansk in Richtung Russland zu verlassen. Er sagte, dass sieben verletzte Personen, darunter auch Kinder, in Krankenhäuser der Volksrepublik Lugansk eingeliefert worden seien. Diese seien vom LVR-Militär evakuiert worden, hieß es weiter.

Miroschnik fügte hinzu, dass die Rettungsdienste bislang wegen der anhaltenden Angriffe der ukrainischen Streitkräfte keine Möglichkeit hätten, die Leichen zu bergen. Zudem sagte der Leiter der LVR-Mission in Moskau dem Fernsehsender Rossija 24:

"Nachdem die aktiven Feindseligkeiten auf dem Territorium des Gebiets Charkow begonnen hatten, stieg die Zahl der Menschen, die entweder in Richtung des russischen Gebiets Belgorod ausreisen oder durch unser Gebiet gehen."

Update: Klärenden Informationen zufolge hatte der ukrainische Beschuss bereits am 26. September stattgefunden. Am 27. September strahlte der russische Fernsehsender NTV eine Reportage über den Beschuss des Fahrzeugkonvois mit Zivilisten aus. Nach Angaben des Senders waren es insgesamt fünf Fahrzeuge – vier Personenkraftwagen und ein Bus.

Der Korrespondent sprach mit einem überlebenden Mädchen und einem Jungen, beide mit unterschiedlich schweren Schrapnellwunden. Sie sagten, sie seien von ihren Müttern und Verwandten, die durch den ukrainischen Beschuss getötet worden waren, aus Kupjansk gebracht worden. Eine weitere Überlebende, Swetlana Boiko, habe ihre beiden Kinder Maxim und Anja verloren, und ihr Mann werde vermisst. Sie sagte auch:

"Wir schrieben "KINDER" auf die Autos. Wir schrieben in großen Buchstaben, mit Sprühfarbe. Ich weiß nicht einmal, ich kann nicht sagen [warum die Ukraine diesen Konvoi beschoss]. Ich weiß, dass sie beschossen haben, das ist alles."

Kupjansk liegt im östlichen Teil des Gebiets Charkow, 70 Kilometer nordöstlich von Isjum und 50 Kilometer östlich von Balakleja. Die Stadt ist das Verwaltungszentrum des Bezirks Kupjansk. In der Stadt befindet sich ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt.

Das russische Militär übernahm am 27. Februar die Kontrolle über Kupjansk, nachdem die Feindseligkeiten in der Ukraine begonnen hatten. Am 8. September erklärte der Leiter der prorussischen zivil-militärischen Verwaltung des Gebiets Charkow, Witali Ganitschew, dass entlang der gesamten Kontaktlinie heftige Kämpfe stattfinden. Zwei Tage später forderte er die Einwohner von Kupjansk und den Städten Isjum und Weliki Burluk auf, das Gebiet zu verlassen. Gleichzeitig berichteten russische Militärkorrespondenten, dass sich die russischen Truppen aus Kupjansk, Isjum und Balakleja zurückziehen. Das russische Verteidigungsministerium erklärte dies mit einer Umgruppierung, um die Einheiten in Richtung Donezk zu verstärken.

Am 19. September veröffentlichte der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij Fotos aus Kupjansk und sprach über die Wiedereroberung des Gebiets. Später erklärte die Regionalverwaltung von Charkow, dass russische Truppen den Osten von Kupjansk kontrollieren.

Gleichzeitig kündigte die ukrainisch kontrollierte Stadtverwaltung von Kupjansk die Evakuierung an, wie aus Facebook-Posts hervorgeht. Ihre Vertreter erklärten, dass sie die Bewohner des östlichen Kupjansk mit Bussen evakuieren.

Am 28. September erklärte der Abgeordnete des Stadtrats Wadim Krochmal in einer Youtube-Botschaft, dass die Evakuierung der Menschen aus den Vororten von Kupjansk, Kowscharowka und Sortirowka weiterhin problematisch sei, da Freiwillige keinen Zugang zu diesen Siedlungen hätten. Er riet den Einwohnern von Kupjansk, die Stadt zu verlassen, da sie noch nicht sicher sei und es noch verminte Gebiete gebe.

Mehr zum Thema – Der russische Rückzug aus der Oblast Charkow als "Gamechanger"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.