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"Kriegsverbrecherin" und "Hau ab!" – Proteststurm gegen Hillary Clinton in Nordirland

Hillary Clinton wurde am Freitag als erste Kanzlerin der Queen's University Belfast in das Amt eingeführt. Der Empfang in Belfast war von leidenschaftlichen Protesten begleitet. Die Menschenmenge am Zaun der Uni skandierte "Kriegsverbrecherin" und "Du bist nicht willkommen". Clintons neue Rolle ist hauptsächlich eine symbolische.
"Kriegsverbrecherin" und "Hau ab!" – Proteststurm gegen Hillary Clinton in NordirlandQuelle: AP © Photo/Peter Morrison

Die ehemalige US-Spitzendiplomatin und gescheiterte US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton wurde zur ersten Kanzlerin der Queen's University in Belfast ernannt, doch ihr triumphaler Auftritt wurde von Zwischenrufern gestört, die sie als "Kriegsverbrecherin" brandmarkten.

Clinton wurde am Freitag als erste Frau in dieses Amt an der Queen's University, einer öffentlichen Universität aus den 1840er Jahren, eingeführt. Eigentlich war sie für die fünfjährige Amtszeit im Jahr 2020 ernannt worden, aber ihre Einführung wurde wegen der COVID-19-Pandemie verschoben.

Rufe wie "Schämt euch, Queen's! Schämt euch!" und "Kriegsverbrecher! Raus! Raus! Raus!" waren von den Demonstranten vor den Toren der Universität zu hören, als Clinton das Gebäude betrat. Andere nannten sie einen "verdammten Drecksack" und eine "Kindermörderin", während sie über den Campus lief. Eine Person rief voller Leidenschaft:

"Du bist in Belfast nicht willkommen! Hau ab, du kriegsverbrecherisches Drecksweib!"

Die Universitätsverwaltung teilte jedoch eindeutig nicht die Sichtweise der Protestierenden. "Wir sind hocherfreut, dass Ministerin Clinton nach Belfast reisen konnte, um offiziell als elfte Kanzlerin der Universität eingesetzt zu werden", sagte Ian Greer, der Präsident und Vizekanzler, der die Institution leitet. Er nannte Clinton "eine international anerkannte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, die sich seit Langem für Nordirland engagiert". Greer fügte hinzu:

"Sie hat der Universität enorm viel zu bieten und wird weiterhin als wichtige Fürsprecherin für Queen's auf der internationalen Bühne arbeiten."

Clinton wurde im Jahr 2018 von der Universität die Ehrendoktorwürde verliehen, in Anerkennung ihres "außergewöhnlichen öffentlichen Dienstes in den USA und weltweit sowie für ihren Beitrag zu Frieden und Versöhnung" in Nordirland. Sie war US-First Lady während der Präsidentschaft von Bill Clinton, als das Karfreitagsabkommen die politische Gewalt der Unruhen zwischen Katholiken und Protestanten in der Region weitgehend beendete.

In ihrer Rede bei der Amtseinführung sagte Clinton, Nordirland sei "zu einem Symbol für die Kraft der Demokratie geworden, Spaltungen zu überwinden und Frieden zu schaffen, und wir brauchen dieses Leuchtfeuer der Hoffnung jetzt mehr denn je".

Sie fügte hinzu, sie hoffe, "die Studenten von Queen's zu inspirieren und zu ermutigen, ihren Beitrag zur Gesellschaft nach besten Kräften zu leisten."

Für die Demonstranten draußen war Clinton jedoch eine "Kriegsverbrecherin", die für die Zerstörung Libyens im Jahr 2011 verantwortlich war, als sie das US-Außenministerium unter der ersten Obama-Regierung leitete.

Nach der US-geführten Intervention mit "Regimewechsel" brach das einst wohlhabende nordafrikanische Land in einem jahrelangen Konflikt zwischen regionalen Kriegsherren zusammen. Zu einem bestimmten Zeitpunkt wurde berichtet, dass Migranten aus Afrika auf Freiluft-Sklavenmärkten gehandelt wurden.

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