Nordamerika

"Ausdruck von Überlegenheit": Stanford setzt Begriff "Amerikaner" auf Liste verbotener Wörter

Die Verwendung des Begriffs "Amerikaner" allein auf US-Amerikaner bezogen ist seit Jahrzehnten etabliert. Die Universität Stanford an der Westküste hat diesem nun den Kampf angesagt und möchte den Begriff zumindest intern tilgen.
"Ausdruck von Überlegenheit": Stanford setzt Begriff "Amerikaner" auf Liste verbotener WörterQuelle: www.globallookpress.com © Mateusz Slodkowski/Keystone Press Agency

Nein, das ist kein Witz. Und auch die russischen Prankster "Lexus" und "Wowan" haben ihre Hände und Telefone diesmal nicht im Spiel. Die Stanford University hat diese Woche einen Leitfaden gegen "schädliche" Sprache veröffentlicht, die sie aus ihren Online-Angeboten entfernen möchte.

Der Sprachleitfaden, der am Montag veröffentlicht wurde, zielt darauf ab, "viele Formen schädlicher Sprache, einschließlich rassistischer, gewalttätiger und voreingenommener Sprache in Stanford zu beseitigen". Das im Mai gestartete Projekt, das als "Elimination of Harmful Language Initiative" (EHLI) bekannt ist, listet die verbotenen Begriffe in zehn Kategorien auf, darunter "Rassismus", "Homophobie" und "Behindertenfeindlichkeit".

In einem Abschnitt mit dem Titel "Unpräzise Sprache" rät der Leitfaden den Lesern, den Begriff "Amerikaner" durch "US-Bürger" zu ersetzen:

"['Amerikaner'] bezieht sich oft nur auf Menschen aus den Vereinigten Staaten und suggeriert damit, dass die USA das wichtigste Land auf dem amerikanischen Kontinent sind", heißt es in der Begründung des Pakets, das darauf hinweist, dass die Region tatsächlich 42 Länder zwischen Nord- und Südamerika umfasst.

Zu den weiteren unerwünschten Begriffen gehören "Einwanderer", der durch "Person, die zugewandert ist", oder "Nicht-Staatsbürger" ersetzt werden sollte. Begründet wird das damit, dass Menschen "nicht anhand einzelner Merkmale bezeichnet werden" sollten. "Sprechstunden" soll durch "offene Sprechstunden" ersetzt werden, "um Menschen mit Behinderungen einzubeziehen". Auch vor der gebräuchlichen Formulierung "ein totes Pferd schlagen" wird gewarnt, "da sie Gewalt gegen Tiere normalisiert".

Darüber hinaus werden in der 13-seitigen Liste mehrere Beleidigungen gegen Schwarze, indigene Gruppen, Rollstuhlfahrer, LGBTQ+-Personen und andere aufgeführt.

"Der Zweck dieser Webseite ist es, die Menschen über die möglichen Auswirkungen der von uns verwendeten Wörter aufzuklären", heißt es im Vorwort des Leitfadens.

Es ist unklar, wer genau für die Zusammenstellung der Liste für das EHLI verantwortlich war.

Dee Mostofi, die stellvertretende Vizepräsidentin der Universität für externe Kommunikation, sagte am Dienstag in einer Erklärung gegenüber der Zeitung The New York Post, dass die Richtlinien für den "internen Gebrauch" gedacht seien. The Post zitiert die Vizepräsidentin in einem am 20. Dezember erschienenen Artikel

"In diesem Fall wurde die EHLI-Webseite speziell von der IT-Gemeinschaft der Universität erstellt und ist für die Nutzung durch diese gedacht. Sie wird auf der Grundlage der laufenden Beiträge aus der Gemeinschaft weiter verfeinert werden."

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