Nordamerika

US Air Force meldet: Durchbruch beim Test luftgestützten Hyperschall-Gleiters

Die USA haben erstmals erfolgreich einen neuen luftgestützten Hyperschall-Gleiter getestet, der mit fünffacher Schallgeschwindigkeit fliegen und weitaus präzisere Angriffe ermöglichen soll. Dies teilte die US Air Force mit.
US Air Force meldet: Durchbruch beim Test luftgestützten Hyperschall-GleitersQuelle: Gettyimages.ru © Rob Edgcumbe/Stocktrek Images

Die US Air Force hat eigenen Angaben zufolge erstmals einen erfolgreichen Test mit einem voll funktionsfähigen Prototyp ihres luftgestützten Hyperschall-Gleiters AGM-183A ARRW (Air-launched Rapid Response Weapon) durchgeführt. Der Test mit einer vom Rüstungsunternehmen Lockheed Martin hergestellten Waffe AGM-183A ARRW, der am 9. Dezember vor der Küste Südkaliforniens stattfand, wurde demnach als erfolgreich eingestuft, wie das 96. Testgeschwader der US Air Force am Montag mitteilte

Hyperschall-Gleiter sind – ebenso wie ballistische Raketen – mit Atomsprengköpfen bestückbar, können aber im Gegensatz zu ballistischen Raketen bei Geschwindigkeiten von mehr als Mach 5 noch lenkbar sein. Dadurch sind sie schwerer zu verfolgen und abzuschießen als herkömmliche ballistische Raketenwaffen. Zudem können sie – je nach Bewaffnung – nahezu jede Verteidigungsanlage durchdringen. Weil Russland und China zuletzt viel in die Entwicklung eigener Hyperschallwaffen investierten, sah sich das US-Militär deshalb gezwungen, schnellere Fortschritte bei seinen eigenen Hyperschall-Waffenentwicklungen anzustreben. Diese Bemühungen scheinen angesichts des erfolgreichen Tests der AGM-183A ARRW nun Früchte zu tragen. 

Bei dem Test in der vergangenen Woche war der Prototyp des Hyperschallflugkörpers den Angaben zufolge von einem strategischen Langstreckenbomber Boeing B-52H "Stratofortress" (Stratosphären-Festung) aus gestartet und dann auf mehr als die fünffache Schallgeschwindigkeit beschleunigt worden. Der Hyperschall-Flugkörper vollendete dann seine Flugbahn und detonierte wie geplant, so meldete das Geschwader. Eine erste Analyse der während des Testflugs gesammelten Daten habe demnach ergeben, dass bei dem Test alle von der US Air Force zuvor gesetzten Ziele erreicht worden sind. "Das ARRW-Team hat innerhalb von fünf Jahren erfolgreich eine luftgestützte Hyperschallrakete entwickelt und getestet", wird General Jason Bartolomei, der Programmverantwortliche für das Rüstungsdirektorat der Air Force, in der Mitteilung zitiert:

"Ich bin sehr stolz auf die Hartnäckigkeit und das Engagement, mit dem dieses Team eine wichtige Fähigkeit für unsere Soldaten entwickelt hat."

Während der erfolgreiche Test vom 9. Dezember nun zwar den Grundstein dafür legt, dass die ARRW vermutlich bald in das Arsenal der US-Luftwaffe aufgenommen werden kann, verlief auch die jüngste Entwicklung des Hyperschallflugkörpers bis dahin nicht immer so reibungslos. Nachdem das Programm während der Booster-Testphase dreimal hintereinander gescheitert war, kamen von Seiten der US Air Force nämlich Bedenken darüber auf, ob die vom Rüstungsunternehmen Lockheed Martin hergestellte AGM-183A ARRW überhaupt für potenzielle Ziele in Russland oder China optimal sein werde.

Das ARRW-Programm hatte im Jahr 2021 drei gescheiterte Tests in Folge, die alle auf Probleme während der Startphase zurückzuführen waren. Daraufhin strich die US-Regierung die für die Beschaffung des Lenkflugkörpers beantragten Mittel in Höhe von fast 161 Millionen US-Dollar kurzerhand aus dem US-Haushalt 2022 und begründete dies mit diesen gescheiterten Tests und sonstigen Verzögerungen des Programms. Durchbrochen wurde diese Pechsträhne von Lockheed Martin erst im Mai 2022 – mit einem erfolgreichen Test des ARRW-Boosters. Ein weiterer erfolgreicher Booster-Test folgte im Juli und ebnete letztlich den Weg für den erst letzte Woche erfolgreich durchgeführten Test des gesamten Systems.

Andrew Hunter, stellvertretender Sekretär für Beschaffung, Technologie und Logistik bei der US Air Force, hatte im Juli gegenüber Reportern erklärt, dass die Zukunft des ARRW-Programms nun jedoch nicht nur davon abhänge, wie gut diese Waffe aus dem Hause Lockheed Martin funktioniert, sondern auch davon, ob sie den Bedürfnissen der US Air Force gerecht wird. "Natürlich würde man nicht etwas kaufen, das nicht funktioniert", erläuterte Hunter den anwesenden Reportern. "Aber selbst wenn es funktioniert, muss es der richtige Beitrag zum gesamten Waffenmix und zu den Zielen mit der höchsten Priorität sein. Das ist es, was die Entscheidungsfindung der Air Force bestimmt."

Abhängig vom Erfolg dieses ARRW-Programms ist die US Air Force derzeit nicht, da die USA mehrere Hyperschallwaffen-Programme vorantreiben. Im Rahmen eines dieser Programme hatte die Hightech-Forschungseinrichtung des US-Verteidigungsministeriums DARPA nämlich erst zu Beginn des Jahres einen Hyperschall-Gleiter eines anderen Herstellers getestet. Vom Militär werden Hyperschall-Gleiter als Waffen angepriesen, die das globale militärische Gleichgewicht verschieben können. Der jetzt erfolgreich gelungene Systemtest ist ein wichtiger Meilenstein für das ARRW-Programm. Er könnte nun den Weg dafür ebnen, dass die ARRW von Lockheed Martin bereits im Jahr 2024 in Produktion gehen kann.

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