Deutschland

Montagsdemos: Wieder gehen Tausende in Ostdeutschland auf die Straße

In dutzenden ostdeutschen Städten fanden auch an diesem Montag Protestaktionen statt. Es waren vor allem abendliche Spaziergänge mit abschließender Kundgebung. Die Demonstrationen richteten sich gegen die Energiepolitik der Regierung, die Sanktionen gegen Russland und Waffenlieferungen an die Ukraine.
Montagsdemos: Wieder gehen Tausende in Ostdeutschland auf die StraßeQuelle: www.globallookpress.com © Hendrik Schmidt/dpa

"Montagsdemonstration" ist ein Begriff der friedlichen Bürgerproteste in der DDR 1989. Diese richtete sich vor allem gegen die Staatspartei SED. Heute gehen die Bürger in Ostdeutschland wieder auf die Straße, um gegen die Rot-Schwarz-Grüne-Regierung und aus ihrer Sicht verzerrende Berichterstattung der Medien zu protestieren. Seit mehreren Wochen finden diese Veranstaltungen regelmäßig statt.

Auch am 10. Oktober waren wieder insgesamt zehntausende Bürger mit Plakaten und politischen Slogans unterwegs. Die größten Demos gab es in Chemnitz, Dresden, Rostock, Schwerin und Bautzen, mit je schätzungsweise 2.000 bis 3.000 Teilnehmer.

Auch in Leipzig, Gera, Halberstadt und vielen anderen Städten nahmen an den Protesten hunderte Menschen teil. Angemeldet wurden Aktionen sogar in Kleinstädten wie Zschopau mit 10.000 Einwohnern.

Der Ablauf der Demonstrationen war in all diesen Orten fast immer der gleiche. Sie beginnen abends um 18 oder 19 Uhr. Nach einer kurzen Ansprache setzen sich die Protestler zu einem Protestspaziergang in Bewegung mit einer abschließenden Kundgebung oder einem Konzert. Begleitet werden die Spaziergänge oft von lautem Trommeln oder populären Liedern der ostdeutschen Popmusik. Auf den Plakaten sind solche Slogans wie "Nord Stream 2 öffnen", "Frieden mit Russland" oder "Regierung entfernen" zu sehen.

Da die Proteste auch von lokalen Medien weitgehend ignoriert werden, hat sich ein informeller Mediennetzwerk von Aktivisten und Bloggern gebildet, die selbst in zahlreichen Live-Schaltungen berichten:

Auch Kleinparteien wie "Freie Sachsen" mit beachtlicher Telegram-Reichweite oder AfD-nahe Gruppen sind an der Koordinierung der Proteste beteiligt. Das liefert der etablierten Politik und Medien das Argument in die Hand, die Proteste seien von rechtsextremen Gruppen unterwandert. Letztlich hat der frühere Linke-Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi einen Ausschluss rechter Gruppen auf den Montagsdemonstrationen gefordert.

Diese müssten zukünftig so organisiert werden, "dass die Rechten keine Chance haben", sagte Gysi am Rand einer Veranstaltung am Freitag in Leipzig. So dürften Vertreterinnen und Vertreter rechter Parteien weder auf einer Tribüne sprechen, noch auf den Demonstrationszügen mitlaufen. "Wir müssen uns die Montagsdemonstrationen zurückklauen", sagte Gysi.

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