Europa

Auf drei Prozent: EZB erhöht Leitzins im Euroraum

Einmal mehr hebt die EZB den Leitzins in der Eurozone an. Mit der bereits fünften Zinserhöhung in Folge steigt dieser um einen halben Prozentpunkt auf nun drei Prozent. Mit dieser Maßnahme will die Zentralbank der nach wie vor sehr hohen Teuerungsrate entgegenwirken.
Auf drei Prozent: EZB erhöht Leitzins im EuroraumQuelle: www.globallookpress.com © Hannes P Albert/dpa

Die Europäische Zentralbank (EZB) hebt den Leitzins im Euroraum erneut um 0,50 Prozentpunkte auf nun genau drei Prozent an. Das beschloss der Rat der Notenbank am Donnerstag in Frankfurt. Mit der fünften Zinserhöhung in Folge versucht die Zentralbank, der nach wie vor hohen Teuerung entgegenzuwirken. Für die nächste geldpolitische Sitzung am 16. März ist bereits die nächste Zinserhöhung in Aussicht gestellt. 

Den jetzigen Kurs hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde schon im Dezember skizziert: "Wir müssen eine längere Strecke gehen." Im Januar hatte Lagarde die Entschlossenheit der Notenbank bekräftigt: Die Zinsen müssten "noch deutlich und stetig steigen", um die Inflation ausreichend einzudämmen, sagte die Französin.

Die EZB strebt für den Euroraum mittelfristig Preisstabilität bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent an. Diese Zielmarke ist seit Monaten weit entfernt. Im Januar schwächte sich der Preisauftrieb zwar erneut ab, dennoch lagen die Verbraucherpreise im Währungsraum einer ersten Schätzung der Statistikbehörde Eurostat zufolge um 8,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. In Deutschland lag die Inflationsrate im Dezember bei 8,6 Prozent. Vor allem hohe Energie- und Lebensmittelpreise heizen die Teuerung an.

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel warnte jüngst in einem Interview: "Man muss aufpassen, jetzt nicht zu früh den Abgesang auf die hohe Inflation anzustimmen." Trotz des Rückgangs sei die Inflation noch immer "viel zu hoch", befand Nagel und betonte: "Die Zinsen müssen noch weiter steigen." Er wäre "nicht überrascht", wenn die EZB nach den beiden angekündigten Schritten für Februar und März "die Leitzinsen weiter erhöhen" würde, erklärte der Bundesbank-Präsident, der im EZB-Rat über die Geldpolitik mitentscheidet.

Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft der Verbraucher. Steigende Zinsen können hohen Teuerungsraten entgegenwirken, weil sich Kredite verteuern und das die Nachfrage bremst. Zugleich können höhere Zinsen aber die Wirtschaftsentwicklung im Währungsraum der inzwischen 20 Länder dämpfen, der seit Monaten mit den Folgen des Ukraine-Krieges und einem massiven Anstieg der Energiepreise zu kämpfen hat.

Der sogenannte Einlagensatz, den Kreditinstitute erhalten, wenn sie Geld bei der EZB parken, steigt nach der Entscheidung des EZB-Rates vom Donnerstag auf 2,5 Prozent. Seit der Kursänderung der EZB im Juli profitieren Sparer von steigenden Zinsen für Tages- und Festgeld. Allerdings mindert die hohe Inflation die Erträge.

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rt/dpa

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