Lateinamerika

Argentinien will Gas- und Erdölförderung steigern: "Bringen Sie mehr US-Dollar!"

Angesichts der steigenden Energiepreise will Argentinien mehr Gas und Erdöl fördern. Zu diesem Zweck braucht das südamerikanische Land Investitionen. Die Regierung hat ein Maßnahmenpaket angekündigt, das unter anderem Lockerungen bei der Devisenkontrolle vorsieht.
Argentinien will Gas- und Erdölförderung steigern: "Bringen Sie mehr US-Dollar!"Quelle: AFP © RONALDO SCHEMIDT

Die argentinische Regierung hat am Dienstag ein Maßnahmenpaket angekündigt, das die einheimische Kohlenwasserstoffindustrie ankurbeln soll. Präsident Alberto Fernández und Wirtschaftsminister Martín Guzmán gaben bei einer Veranstaltung in Buenos Aires einige Einzelheiten bekannt. So versprach Guzmán Lockerungen in der aktuellen Devisenpolitik: 

"Für die Kohlenwasserstoffindustrie wird eine Sonderregelung für den Zugang zu ausländischen Währungen gelten, um den Zugriff auf die erforderliche spezielle Ausrüstung zu garantieren."      

Seit September 2019 ist in Argentinien eine strikte Devisenkontrolle in Kraft, die ein Wechsellimit und einen festen offiziellen Wechselkurs von etwa 120 Peso für einen US-Dollar vorsieht.

Fernández erklärte seinerseits, dass sich in seinem Land in Bezug auf den Energiebereich eine große Chance biete und dass es in den nächsten 15 Jahren ein großes Entwicklungspotenzial geben werde. Der Präsident schätzte, dass die einheimische Erdölproduktion in den nächsten fünf Jahren um 70 Prozent steigen könnte. Bei der Gasförderung wäre ein Wachstum von 30 Prozent möglich.

Der Staatschef, der vor Kurzem auf seiner Europa-Reise vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges für Argentinien als Energielieferanten geworben hatte, sagte bei der Veranstaltung:

"Wir haben alles, was die Welt heute im Energiebereich verlangt. In Wirklichkeit bitten wir Sie darum, mehr zu investieren und mehr US-Dollar zu bringen."

Die argentinische Regierung verspricht außerdem Anreize für Unternehmen, die den lokalen Energiemarkt versorgen, geschlossene Produktionsstellen wieder in Betrieb nehmen und Investitionen in Randbereiche tätigen. Somit hat Argentinien vor, einen sich abzeichnenden steigenden Trend zu unterstützen: Im April hat das Land mit 578.000 Fass Erdöl täglich einen Rekord und ein Wachstum von 13 Prozent verzeichnet. Auch bei der Gasförderung stimmen die Zahlen optimistisch ein: Mit 127 Millionen geförderten Kubikmetern hat Argentinien im vergangenen Monat ein Wachstum von zwölf Prozent erreicht.

Vor diesem Hintergrund will die Regierung in Buenos Aires ein Ausschreiben für die Verlegung einer Gaspipeline vom Vorkommen Vaca Muerta in Patagonien bis in den Norden des Landes ausrufen. Die künftige Leitung soll die nationale Versorgung stärken und den Export von bis zu 40 Millionen Kubikmetern Gas pro Tag gewährleisten. Die Zone Vaca Muerta ist die zweitgrößte Schiefergas-Reserve der Welt. Das Vorkommen kann jedoch nur per Fracking ausgebeutet werden, was große Investitionen impliziert. Seit dem Jahr 2013 sind in der Region ungefähr zwei Dutzend Unternehmen aktiv, darunter die multinationalen Konzerne Shell, Statoil und Chevron, die mit der staatlichen Ölgesellschaft YPF zusammenarbeiten.

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